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Nero, der blutige Dichter

Erschienen am 19.02.2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783499275715
Sprache: Deutsch
Umfang: 336 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 19 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Einer der großen historischen Romane der Moderne: Dezso Kosztolányi, der 'ungarische Thomas Mann' und Gründervater der ungarischen Literatur, erzählt das Leben des Tyrannen Nero als üppigen, mitreißenden Bilderbogen aus dem alten Rom. Zugleich zeichnet er in dem 1922 erschienenen Roman das überzeitliche, in die Zukunft weisende Psychogramm eines Diktators. Als Knabe von Seneca erzogen, mit sechzehn zum Kaiser gekrönt, nachdem seine Mutter den Stiefvater Claudius vergiftet hatte - die Laufbahn Neros begann außergewöhnlich und ging spektakulär weiter. Zunächst beliebt, herrschte Nero bald immer grausamer, unberechenbarer, ließ Gegner ermorden, auch die eigene Mutter und legendäre Geliebte wie Poppaea. Leidenschaftlich gab er sich der Kunst und dem Luxus hin. Farbig und facettenreich schildert Dezso Kosztolányi Neros Schicksal, seine Hybris, seine Gräueltaten und sein Ende.

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Autorenportrait

Dezso Kosztolányi (1885-1936) gilt als großer Erneuerer der ungarischen Literatur im 20. Jahrhundert. In allen Gattungen bewandert, schuf er bedeutende Lyrik, Romane, Novellen und Essays. Neben Shakespeare und Oscar Wilde hat er auch Heine, Hölderlin und Rilke ins Ungarische übersetzt. Seine beiden Meisterwerke unter den Romanen - 'Nero' (1922) und 'Ein Held seiner Zeit' (1933) - zählen zur Weltliteratur und haben bis heute nichts an Frische und Originalität eingebüßt. geboren 1965 in München, studierte Physik und Philosophie in München, Grenoble und Freiburg und promovierte in Freiburg über Biophysik. Er schrieb Beiträge für viele deutschsprachige Zeitungen und Magazine und war von 1996 bis 1999 Wissenschaftsredakteur beim "Spiegel", von 1999 bis 2000 Redakteur bei "Geo". Lebt jetzt als freier Autor in Berlin. 1998 erhielt er den Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus. 2000 erschien seine vielbeachtete Studie "Die Tagebücher der Schöpfung".

Rezension

Der eleganteste aller ungarischen Schriftsteller, Sándor Márais großer Meister.

Dezsö Kosztolányi war ein Genie, vielleicht auch ein Gott.

Ein bedeutender Nachtrag zur Weltliteratur … Der ungarische Thomas Mann wird endlich wiederentdeckt.

Weil Nero zwar vorgeblich von der römischen Antike spricht, tatsächlich aber vom Wahnsinn des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts, spricht es von uns. Lesen wir es mit Gewinn.

Kosztolányi zeichnet in knappen Kapiteln mit klarer, präziser Sprache ein Herrscherporträt, das Thomas Mann als «meisterhaft» gewürdigt hat.

Kosztolányis historischer Roman «Nero» über den schillernden römischen Kaiser, der jetzt in deutscher Übersetzung erschienen ist, ist tatsächlich jeglichen Ruhmes wert. Famos!

Eine Polit-Serie wie House of Cards ist ein Kindergeburtstag gegen diesen Nero.

Die bildgewaltige Sprache wirkt noch immer.

Das Innenleben der Figuren ist von einer überzeitlichen Klarheit, einer Menschlichkeit, die weh tut, wie Thomas Mann in einem Brief an Kosztolányi schrieb.

Mit der Neuherausgabe von Dezso Kosztolányis Künstlerroman Nero wird ein Schlüsseltext der Epochenkritik wiederum zugänglich. Der Autor wirft durch das Brennglas der Antike Blicke auf die Schrecken der Moderne.

Ein üppiges Zeitgemälde und gleichzeitig das Psychogramm eines absoluten Herrschers.

Hat der klassische historische Roman meist die Tendenz episch auszuufern, schreibt Kosztolányi kurz, pointiert, witzig. Man kann zudem in den köstlich boshaft gezeichneten Auftritten der vielen mittelmäßigen bis unbegabten Dichter in diesem Buch eine Satire auf den Kultubetrieb erkennen; auf dessen lächerliche Egoismen und Eitelkeiten, die auch heute noch allerorten häufiger anzutreffen sind als große Kunst.

Dezso Kosztolányi dekliniert am historischen Material die Symbiose von Kunst und Macht durch.