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Europas imaginierte Einheit

Kulturgeschichte und Antikerezeption bei Stefan Zweig, Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 96

Erschienen am 22.01.2024, 1. Auflage 2024
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783412523251
Sprache: Deutsch
Umfang: 392 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Stefan Zweig hat zahlreiche Reden und Vorträge über die geistige Einheit der Menschheit gehalten. Diesen lag ein kulturgeschichtliches Phasenmodell zugrunde, in dem der Antike und deren Rezeption eine paradigmatische Funktion zukam. Marian Nebelin analysiert diese Veröffentlichungen, rekonstruiert ihre Einbindung in zeitgenössische Diskurse und verortet sie innerhalb des Werkes des Autors. Dadurch werden Wandlungen in Zweigs Auffassungen nachvollziehbar: Schrieb er zunächst der Technik eine Einigungswirkung zu, erkannte er schließlich deren politische Neutralität; setzte er anfänglich darauf, dass Europa die Welt einigen werde, hoffte er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten auf die Völker Südamerikas. Konstant blieb hingegen Zweigs Grundannahme, die Geschichte werde durch den Gegensatz zwischen einer einigenden internationalistischen Tendenz auf der einen und einer zerstörerischen nationalistischen Tendenz auf der anderen Seite bestimmt. Seine unzeitgemäße Hoffnung war, dass der Einheitsgedanke siegen werde.

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Autorenportrait

Dr. Marian Nebelin ist Juniorprofessor für Antike und Europa mit besonderer Berücksichtigung der Antikerezeption an der Technischen Universität Chemnitz.

Rezension

»Insgesamt ist Nebelins Monographie über Zweig, nach vorangegangenen Arbeiten zu Benjamin und Cicero, eine willkommene Erweiterung der aktuell florierenden Zweig-Forschung. Das Gesamtbild des Europäertums des österreichischen Schriftstellers erfährt durch Nebelin eine weitere Nuancierung und eine historische Einbettung.« Bastian Spangenberg, H-Soz-Kult, 16.04.2024 »Marian Nebelin hat in seiner eindrucksvollen Monographie all die angerissenen Aspekte von Zweigs Einheitsdenken und vieles mehr penibel herausgearbeitet und in allen möglichen Details und Zusammenhängen diskutiert sowie die bleibende Relevanz seiner Ausführungen betont. […] Darüber hinaus bietet die Arbeit eine breite kulturgeschichtliche und geschichtsphilosophische Einbettung dieses Bildes von Europa und dem Europäertum.« Peter Steinbach, Das Historisch-Politische Buch 3-4/2024 »Mit der vorliegenden Monographie steht der Zweig-Forschung ein wichtiges neues Buch zur Verfügung, dem viele Leser*innen auch abseits der von Autor und Verlag besonders in den Fokus genommenen Zielgruppen zu wünschen sind.« Sonja Schreiner, Wiener Studien 01/2024

Marian Nebelin analysiert diese Veröffentlichungen, rekonstruiert ihre Einbindung in zeitgenössische Diskurse und verortet sie innerhalb des Werkes des Autors. Dadurch werden Wandlungen in Zweigs Auffassungen nachvollziehbar: Schrieb er zunächst der Technik eine Einigungswirkung zu, erkannte er schließlich deren politische Neutralität; setzte er anfänglich darauf, dass Europa die Welt einigen werde, hoffte er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten auf die Völker Südamerikas. Konstant blieb hingegen Zweigs Grundannahme, die Geschichte werde durch den Gegensatz zwischen einer einigenden internationalistischen Tendenz auf der einen und einer zerstörerischen nationalistischen Tendenz auf der anderen Seite bestimmt. Seine unzeitgemäße Hoffnung war, dass der Einheitsgedanke siegen werde.

Stefan Zweig hat zahlreiche Reden und Vorträge über die „geistige Einheit“ der Menschheit gehalten. Diesen lag ein kulturgeschichtliches Phasenmodell zugrunde, in dem der Antike und deren Rezeption eine paradigmatische Funktion zukam.

Schlagzeile

Stefan Zweig hat zahlreiche Reden und Vorträge über die geistige Einheit der Menschheit gehalten. Diesen lag ein kulturgeschichtliches Phasenmodell zugrunde, in dem der Antike und deren Rezeption eine paradigmatische Funktion zukam.